Realisierung von drei Stromtrassenprojekten in Bayern

2024

Das Umspannwerk in Schwarzenfeld ist eines von drei Stromtrassenprojekten des JR Netzbaus
Portrait Andreas Schönberger, Bereichsleiter Netzbau, Josef Rädlinger Bauunternehmen GmbH
Andreas Schönberger

Bereichsleiter Netzbau

Die Projekte im Auftrag der Bayernwerk Netz GmbH umfassen die Verkabelung von 20.000-Volt-Mittelspannungssystemen und die Verlegung von Leerrohren für den Breitbandausbau.

Stromtrasse Schwarzenfeld – Buchtal

Seit August 2023 arbeitete das JR Netzbau-Team an der Verkabelung von drei 20.000-Volt-Mittelspannungssystemen von Schwarzenfeld bis zur Ortschaft Buchtal. Das Projekt umfasst auch die Integration einer Breitbandkabeltrasse, das Einschleifen neuer Ortsnetz-Kompaktstationen und den Austausch von Transformatoren für mehr Leistung. Dank der Erdverkabelung können die alten Freileitungen weichen und vom Netzbau-Team abgebaut werden.

Im Zuge der Baumaßnahme wurde eine Bahnlinie mittels Räumbohrung mit einem 600 Millimeter breiten Stahlrohr durchgeführt und dabei Ferngas-Hochdruckleitungen gequert. Die Trasse unter der Staatsstraße 2156 wurde mittels Horizontalspülbohrverfahren verlegt.

Im Gelände des Umspannwerks erwarteten die Fachkräfte des JR Netzbaus anspruchsvolle Arbeiten. Hier war der Einsatz eines normalen Baggers aufgrund des begrenzten Platzes nicht möglich. Daher kam der hauseigene Saugbagger als Sonderverlegetechnik zum Einsatz. Dieses spezielle Verfahren erlaubt das sorgfältige Arbeiten auf engstem Raum und ermöglicht eine wirtschaftliche und sichere Ausführung des erforderlichen Leitungstiefbaus im Bereich der zahlreichen Bestandskabel. Die Arbeiten in Schwarzenfeld konnten im Oktober dieses Jahres erfolgreich abgeschlossen werden.

Das JR Netzbau-Team mit Saugbagger und Lkw vor dem Umspannwerk in Schwarzenfeld

Stromnetz im Bereich Kirchheim

Im Spätsommer 2023 starteten die Arbeiten im Bereich Kirchheim. Hier werden vier Mittelspannungssysteme zwischen Landsham, Kirchheim, Aschheim, Feldkirchen und Poing verkabelt und zwei HDPE-Leerrohre verlegt. Besondere Herausforderungen stellen die Querung der A99 im Horizontalbohrverfahren mit vier Bohrungen DN 250 und die archäologische Begleitung auf 40 Prozent der Trassenlänge dar. Das bedeutet, dass der auf diesem Teilstück eingesetzte Bagger den Graben nicht einfach öffnen kann, sondern das Erdreich zuerst abgeschabt werden muss, um eventuelle archäologische Gegenstände zu orten. Auch die Freilegung zweier Gashochdruckleitungen zur Unterquerung und Parallelverlegung der Mittelspannungssysteme erweist sich als anspruchsvoll. Durch den gezielten Einsatz von Kabelziehwinden kann jedoch auch diese Herausforderung erfolgreich gemeistert werden. Die Arbeiten werden voraussichtlich im Dezember 2024 abgeschlossen.

Stromtrasse Geiersthal – Bodenmais

2024 neu dazugekommen ist das Projekt im Bereich Geiersthal, das über Teisnach und Böbrach bis nach Bodenmais reicht. Hier werden drei Mittelspannungssysteme verkabelt und ein HDPE-Leerrohr verlegt, einschließlich eines DN 50 Drillings für Vodafone. Der Kabelzug durch den Regendüker sowie die schweren Felsformationen auf engstem Raum entlang der Trasse stellen das Team vor besondere Herausforderungen – besonders, da der Einsatz großer Baumaschinen notwendig ist. Vier Tiefbaukollonnen mit insgesamt 17 Mitarbeitenden sind an diesem Projekt beteiligt. Die Bauarbeiten laufen noch bis November 2024.

Baggerarbeiten am Umspannwerk in Schwarzenfeld
Der Saugbagger vor dem Umspannwerk in Schwarzenfeld
Das Umspannwerk in Schwarzenfeld von oben

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