Verschub einer 900 Tonnen schwere Brücke bei Mühldorf am Inn.
Bei Mühldorf am Inn erneuerten Ingenieurbau und Bauunternehmen gemeinsam mit der Firma Max Aicher zwei Eisenbahnüberführungen für die Südostbayernbahn. Auf der Strecke zwischen Rosenheim und Pilsting in der Nähe von Mühldorf am Inn arbeiteten die JR-Teams von Mitte März bis Anfang September 2020.
Bereits im April erfolgte die Herstellung der Behelfsbrücken, um die Zugänglichkeit der Baustelle zu gewährleisten und erste Arbeiten zum Betonbau. Im August wurden dann die Eisenbahnüberführungen in der Herstelllage fertiggestellt. Neben dem eigentlichen Verschub der 900 Tonnen schweren Brücke baute der Ingenieurbau die Gleise zurück und stellte eine Kabelhilfsbrücke her.
Das Bauunternehmen kümmerte sich um den Abtrag von Oberboden, den Aushub des 30 Tonnen schweren Stahlüberbaus der alten Eisenbahnüberführung sowie Hinter- und Wiederauffüllung der neuen Überführung.
So ein Brückeneinschub hat es allerdings in sich. Bauleiter Costa Dimisianos erklärt die wichtigsten Faktoren: „Mit einer Geschwindigkeit von bis zu sieben Metern pro Stunde bewegen hydraulische Pressen auf eigens erstellten Verschubbahnen die in der Herstelllage vorgefertigte Stahlbetonbrücke zur Endlage.
Durch Teflon beschichtete Lager und Gleitbleche wird die Reibung vermindert, sodass die horizontale Verschubkraft lediglich circa fünf Prozent des Bauwerksgewichts beträgt. Darüber hinaus kann die Brücke durch die Verwendung von einzelsteuerbaren Hydraulikpressen präzise höhen- und lagegenau bewegt werden.“
Die Strecke der Südostbayernbahn wurde für die Einschubarbeiten von 22. August bis 7. September gesperrt. Pünktlich für alle Berufspendler fuhren am Montag, 7. September, ab 4 Uhr morgens wieder alle Züge.