Pumpspeicherkraftwerk in Happurg: Sanierung des Oberbeckens

Bauzeit: 2024 - 2027

Pumpspeicherkraftwerk Happurg, Sanierung Oberbecken: Baustelle am Oberbecken und Happurger See von oben
Portrait Thomas Brandl, Technischer Leiter Verkehrswegebau, Josef Rädlinger Bauunternehmen GmbH
Thomas Brandl

Technischer Leiter Verkehrswegebau

4

Francis-Turbinen

4

Pumpen

160

MW Turbinenleistung

1,8

Mio. Speichervolumen Oberbecken

Das JR Team ist mit umfangreichen Sanierungsmaßnahmen am größten Pumpspeicherkraftwerk Bayerns beauftragt. Die Wiederinbetriebnahme des Kraftwerks ist für 2028 geplant.

Östlich von Nürnberg in der Gemeinde Happurg befindet sich das größte Pumpspeicherkraftwerk in Bayern, dessen Betrieb seit 2011 aufgrund von Schäden in der Sohle des Oberbeckens vorsorglich eingestellt wurde. Das international tätige Energieunternehmen Uniper nimmt rund 250 Millionen Euro in die Hand, um das Oberbecken zu sanieren und die Anlagentechnik im Krafthaus instand zu setzen. Wenn die Bauarbeiten planmäßig verlaufen, soll das Kraftwerk im Jahr 2028 wieder an den Start gehen und damit einen wichtigen Beitrag zu einer zuverlässigen und nachhaltigen Stromversorgung in Süddeutschland leisten.

Pumpspeicherkraftwerk Happurg, Sanierung Oberbecken: Luftaufnahme Erdbaustelle
Pumpspeicherkraftwerk Happurg

Beitrag zur Energiewende

Pumpspeicherkraftwerke arbeiten nicht nur klimafreundlich, sondern auch sehr effizient und zuverlässig. Daher zählen sie zu den bewährtesten Technologien, um Energie zu erzeugen und zu speichern. Neben der Wasserkraft können sie auch überschüssige Energie aus Solar- und Windkraftanlagen aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben. Ab 2028 soll dies auch in Happurg wieder möglich sein. Dadurch trägt das Kraftwerk einen wesentlichen Teil zur Stabilität des Stromnetzes und zur Versorgungssicherheit im süddeutschen Raum bei.

Umfangreiches Sanierungskonzept für Wiederinbetriebnahme der Wasserkraftanlage

Bevor der Auftrag erteilt wurde, untersuchte man zunächst gründlich den Untergrund, führte geotechnische Bewertungen durch und prüfte verschiedene Sanierungsmöglichkeiten. Das Ergebnis: ein fundiertes Konzept, das sowohl die Grundlage für die Bauarbeiten darstellt als auch den späteren wirtschaftlichen Betrieb des Kraftwerks sicherstellt.

Pumpspeicherkraftwerk Happurg, Sanierung Oberbecken: Luftaufnahme Bagger beim Beladen eines Dumpers mit Erde
570.000

Kubikmeter
Abtrag

420.000

Kubikmeter
Wiedereinbau und Aufbereitung

169.000

Meter
Rüttelstopfsäulen

180.000

Quadratmeter
Geogitter

Instandsetzung des beschädigten Oberbeckens als Generalunternehmer

Die Josef Rädlinger Unternehmensgruppe ist bei diesem zukunftsweisenden Projekt mit der Sanierung des circa 25 Hektar großen Oberbeckens beauftragt, das als Energiespeicher dient. Die Bauleistungen umfassen die Sanierung und Stabilisierung des Untergrunds sowie die Herstellung neuer Dichtungssysteme für die Beckensohle und die Ringdammböschung. Zudem werden ein Kontrollgang unter der Beckensohle gebaut, ein umfangreiches Monitoringsystem zur künftigen Überwachung angebracht und das bestehende Einlaufbauwerk saniert, welches das Wasser aus dem Oberbecken in die Druckrohrleitung zur Turbine leitet.

„Wir freuen uns, durch die Sanierung des Oberbeckens einen wichtigen Beitrag zur Wiederaufnahme des Pumpspeicherkraftwerks und somit zu einer verlässlichen und regenerativen Energieinfrastruktur in Süddeutschland leisten zu dürfen.“

Johannes Lichtinger, Projektleiter Tiefbau überregional
Pumpspeicherkraftwerk Happurg, Sanierung Oberbecken: Erdarbeiten am Oberbecken
148.000

Quadratmeter
HD-PE Kunststoffdichtsystem
(Beckensohle)

51.000

Quadratmeter
Geosynthetische Tondichtungsbahn
(Böschung)

190.000

Quadratmeter
Asphaltwasserbau

9.000

Kubikmeter
Betonarbeiten

Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung auf der Großbaustelle

Bei diesen umfangreichen Instandsetzungs- und Spezialtiefbaumaßnahmen wird nicht nur ein besonderes Augenmerk auf Qualität, Effizienz und Termintreue gelegt, sondern auch auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. So wird ein Großteil des abgetragenen Materials wiederverwendet, indem es direkt auf der Baustelle aufbereitet und wieder eingesetzt wird. Zum Beispiel wird das ausgebaute Deckmaterial aus Wasserbausteinen zerkleinert, als Frostschutz- und Filtermaterial aufbereitet und für den Wiederaufbau der Beckensohle und der wasserseitigen Böschung verwendet.

Impressionen von der Baustelle

Pumpspeicherkraftwerk Happurg, Sanierung Oberbecken: Erdbau und Schleuse des Oberbeckens
Pumpspeicherkraftwerk Happurg, Sanierung Oberbecken: Bagger beim Beladen eines Dumpers mit Erde
Pumpspeicherkraftwerk Happurg, Sanierung Oberbecken: Baustelle von oben
Pumpspeicherkraftwerk Happurg, Sanierung Oberbecken: Luftaufnahme Baustelle und Baulager
Pumpspeicherkraftwerk Happurg, Sanierung Oberbecken: Abbrucharbeiten Beton an der Böschung
Pumpspeicherkraftwerk Happurg, Sanierung Oberbecken: Luftaufnahme Bauarbeiten Zufahrt zum Kraftwerk
Pumpspeicherkraftwerk Happurg, Sanierung Oberbecken: Bagger belädt bei Erdbauarbeiten Dumper mit Erdreich

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