Meter Länge
Meter Höhe
verbaute Pfosten
Meter Rammrohrgründung
Entlang der B15 bei Ergolding erstreckt sich eine nachhaltige Lärmschutzwand aus Hanf und Lärchenholz – ein Projekt, das bisher weltweit einzigartig ist.
Die Lärmschutzwand an der B15 im niederbayerischen Ergolding ist in jeder Fahrtrichtung knappe 400 Meter lang und circa vier Meter hoch – eigentlich ein Routineprojekt für das Team des JR Ingenieurbaus. Diese Lärmschutzwand ist aber etwas ganz Besonders: Sie ist die erste Lärmschutzwand weltweit, bei der Elemente verbaut wurden, die zu 99,9 Prozent aus den nachwachsenden Rohstoffen Hanf und Lärche bestehen. Ein Verfahren, das nicht nur die Anwohner entlang der vierspurigen Bundesstraße vor Lärm schützt, sondern auch im Bereich Nachhaltigkeit punktet.
Ideengeber für diesen Ansatz war die Josef Rädlinger Unternehmensgruppe. Ursprünglich war eine Lärmschutzwand aus Kiefernholz mit mineralischer Dämmwolle geplant. Aus Gründen der Nachhaltigkeit reichte JR aber einen Sondervorschlag ein, der ein anderes Konzept vorsah und den der Auftraggeber willkommen hieß: Wandelemente aus Lärchenholz mit einer Hanfdämmung. Das unbehandelte und regionale Lärchenholz für die Trägerkonstruktion und die Wandelemente gilt durch den hohen Harzanteil als eines der witterungsbeständigsten und robustesten Holzarten für den Außenbereich.
Die Hanfwolle für die Dämmung ist im Herstellungsprozess CO2-neutral – ganz im Gegensatz zu der bei der Produktion energieintensiven Mineralfaser, die normalerweise als Dämmmaterial bei Lärmschutzwänden dient. Außerdem ist Hanf bereits im Anbau sehr nachhaltig, da die Pflanze keine Bewässerung und auch keinen Einsatz von Pestiziden, etwa zur Bekämpfung von Pilzen, benötigt.
Muss die Lärmschutzwand instandgesetzt oder müssen Teile davon erneuert werden, sind die Elemente aus Lärche und Hanf leicht zu entsorgen. Sie sind vollständig recyclebar und können entweder wieder in den Produktionsprozess eingeführt oder an anderer Stelle als Energieträger verwendet werden.
Für den Spatenstich kam auch der Bayerische Verkehrsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Christian Bernreiter nach Ergolding, um den Startschuss für dieses besondere Projekt zu geben. Der feierliche Rahmen war definitiv eine gelungene Premiere für die nachhaltige Lösung, die für weitere Lärmschutzmaßnahmen deutschlandweit genutzt werden kann.