Lärmschutzwand aus nachwachsenden Rohstoffen

Bauzeit: April 2023 - November 2023

Nachhaltigkeit
Nachhaltige Lärmschutzwand an der B15 bei Ergolding: Detailaufnahme der Lärmschutzwand mit Wandelementen aus Lärchenholz
Portrait Christian Bernhard, Abteilungsleiter Lärmschutz, Josef Rädlinger Ingenieurbau GmbH
Christian Bernhard

Abteilungsleiter Lärmschutz

742

Meter Länge

4

Meter Höhe

204

verbaute Pfosten

1.064

Meter Rammrohrgründung

Entlang der B15 bei Ergolding erstreckt sich eine nachhaltige Lärmschutzwand aus Hanf und Lärchenholz – ein Projekt, das bisher weltweit einzigartig ist.

Die Lärmschutzwand an der B15 im niederbayerischen Ergolding ist in jeder Fahrtrichtung knappe 400 Meter lang und circa vier Meter hoch – eigentlich ein Routineprojekt für das Team des JR Ingenieurbaus. Diese Lärmschutzwand ist aber etwas ganz Besonders: Sie ist die erste Lärmschutzwand weltweit, bei der Elemente verbaut wurden, die zu 99,9 Prozent aus den nachwachsenden Rohstoffen Hanf und Lärche bestehen. Ein Verfahren, das nicht nur die Anwohner entlang der vierspurigen Bundesstraße vor Lärm schützt, sondern auch im Bereich Nachhaltigkeit punktet.

Nachhaltige Lärmschutzwand an der B15 bei Ergolding: Luftaufnahme von der Straße mit der Lärmschutzwand
Die knapp 400 Meter lange und vier Meter hohe Wand schützt die Anwohner nicht nur vor Verkehrslärm, sondern besteht zudem aus nachwachsenden Rohstoffen.

Nachhaltige Lärmschutzwand aus Lärche und Hanf

Ideengeber für diesen Ansatz war die Josef Rädlinger Unternehmensgruppe. Ursprünglich war eine Lärmschutzwand aus Kiefernholz mit mineralischer Dämmwolle geplant. Aus Gründen der Nachhaltigkeit reichte JR aber einen Sondervorschlag ein, der ein anderes Konzept vorsah und den der Auftraggeber willkommen hieß: Wandelemente aus Lärchenholz mit einer Hanfdämmung. Das unbehandelte und regionale Lärchenholz für die Trägerkonstruktion und die Wandelemente gilt durch den hohen Harzanteil als eines der witterungsbeständigsten und robustesten Holzarten für den Außenbereich.

Lärmschutzwand an der B15 bei Ergolding mit Wandelementen aus Lärchenholz
Die Wandelemente aus regionalem, unbehandeltem Lärchenholz sind besonders robust und witterungsbeständig.

Rohstoffe sind vollständig recyclebar

Die Hanfwolle für die Dämmung ist im Herstellungsprozess CO2-neutral – ganz im Gegensatz zu der bei der Produktion energieintensiven Mineralfaser, die normalerweise als Dämmmaterial bei Lärmschutzwänden dient. Außerdem ist Hanf bereits im Anbau sehr nachhaltig, da die Pflanze keine Bewässerung und auch keinen Einsatz von Pestiziden, etwa zur Bekämpfung von Pilzen, benötigt.

Muss die Lärmschutzwand instandgesetzt oder müssen Teile davon erneuert werden, sind die Elemente aus Lärche und Hanf leicht zu entsorgen. Sie sind vollständig recyclebar und können entweder wieder in den Produktionsprozess eingeführt oder an anderer Stelle als Energieträger verwendet werden.

Nachhaltige Lärmschutzwand an der B15 bei Ergolding: Detailaufnahme eines Wandelements aus Lärchenholz und Hanfdämmung
Die Elemente der Lärmschutzwand bestehen aus den nachwachsenden Rohstoffen Hanf und Lärche, die vollständig recyclebar sind. (Foto: © Armin Weigel / Rau Geosysteme GBK)

Spatenstich mit Verkehrsminister Christian Bernreiter

Für den Spatenstich kam auch der Bayerische Verkehrsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Christian Bernreiter nach Ergolding, um den Startschuss für dieses besondere Projekt zu geben. Der feierliche Rahmen war definitiv eine gelungene Premiere für die nachhaltige Lösung, die für weitere Lärmschutzmaßnahmen deutschlandweit genutzt werden kann.

Nachhaltige Lärmschutzwand an der B15 bei Ergolding: Spatenstich mit Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (Mitte) besuchte den Spatenstich für dieses weltweit einzigartige Projekt. (Foto: © Armin Weigel / Rau Geosysteme GBK)

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