Modernes Rückhaltebecken am Autobahnkreuz Nürnberg

Bauzeit: September 2023 - November 2025

Luftaufnahme der Baustelle für das Regenrückhaltebecken neben der Autobahn. Die Baugrube ist mit Spundwänden gesichert, zwei Kräne stehen auf der Baustelle. Mehrere Baufahrzeuge und Baumaterialien sind auf dem Gelände verteilt. Im Hintergrund verläuft die Autobahn mit fahrenden Fahrzeugen, umgeben von Wald.
Portrait Andreas Üblacker, Abteilungsleiter Brückenbau, Josef Rädlinger Ingenieurbau GmbH
Andreas Üblacker

Abteilungsleiter Brückenbau

Seit Herbst 2023 arbeitet das JR Team an einem bedeutenden Entwässerungsprojekt bei Nürnberg.

Im Auftrag der Autobahn GmbH des Bundes steht die Entwässerungssanierung Erlenstegen im Fokus. Das Herzstück dieser Maßnahme ist der Neubau des Rückhaltebeckens 5 (RRB5) inklusive der zugehörigen Zuleitung und Baustraße. Die Fertigstellung des Projekts ist für November 2025 geplant.

Technische Herausforderungen im Wasserschutzgebiet

Das Bauvorhaben befindet sich in einem Wasserschutzgebiet, was besondere Vorsichtsmaßnahmen erfordert. Gleichzeitig stellen der hohe Grundwasserspiegel und die enormen Mengen an Bauteilen, darunter 9.500 Kubikmeter Beton, eine Herausforderung dar. Eine der größten Aufgaben besteht in den Kanalbauarbeiten: Es muss eine 400 Meter lange Betonrohrleitung verlegt werden, teils unter einem Kreisverkehr und den Ästen der A3. Der Rohrvortrieb erfolgt dabei im laufenden Betrieb.

Neben den Kanalarbeiten wird auch das Rückhaltebecken selbst realisiert. Die Baugrube umfasst ein Volumen von 27.000 Kubikmetern. Für die Bodenplatte und die Wände des Beckens werden rund 8.000 Kubikmeter Stahlbeton verbaut. Die Betonierabschnitte erreichen dabei Größen von bis zu 1.300 Kubikmeter pro Abschnitt.

Dieses Bild zeigt die große Baustelle mit dem runden, tief ausgehobenen Becken, das mit Spundwänden gesichert ist. Die Bodenplatte wird gerade mit Bewehrung vorbereitet. Mehrere Baugeräte, darunter ein Kran, ein Bagger und eine Walze, sind im Einsatz. Im Hintergrund sind die Autobahn sowie dichter Wald zu sehen.

Einsatz des umweltschonenden Microtunneling-Verfahrens

Durch die Lage des Projekts im Wasserschutzgebiet Nürnberg müssen besonders umweltfreundliche Bauweisen angewendet werden. Für einen Teil der Betonrohrleitungen kommt das Microtunneling-Verfahren zum Einsatz. Das Verfahren greift weniger invasiv in die Umwelt ein und reduziert die Notwendigkeit von Erdbaumaßnahmen. Auch die CO2-Emissionen und Transport-kosten werden dadurch minimiert. Rund um das Becken wird zusätzlich ein 1.900 Meter langer Schutzzaun errichtet, um die Anlage langfristig abzusichern und die umliegenden Gebiete zu schützen.

Ein großes, rundes Bauwerk als Begrenzung des Rückhaltebeckens mit Spundwänden und einer betonierten Bodenplatte ist zu sehen. In der Mitte liegen gestapelte Schalungselemente, während Vermessungsgeräte und Baumaterialien verteilt sind. Rechts im Vordergrund ist ein Teil eines schweren Bohrwerkzeugs zu erkennen. Im Hintergrund grenzt dichter Wald an die Baustelle.
Zu sehen sind Stahlbeton-Schalungen. Rote Absturzsicherungen sind an den Schalungselementen befestigt. Im Hintergrund sind Spundwände, eine Treppe sowie eine Brücke zu sehen.
Zwei Große Schalungswände bilden ein Eck innerhalb des Beckens
Betonierte Bodenfläche und Holzverschalungen. Spundwände sichern die Baugrube, und eine Leiter lehnt an der Wand für den Zugang zur oberen Ebene.
Schmale Betonlaufwege mit rotem Treppenzugang führen durch die Baustelle mit Stahlbewehrungen und einem Gerüst. Links ragen Spundwände empor, während im Hintergrund Bauarbeiter an einer Betonwand arbeiten. Dahinter erstreckt sich ein bewaldetes Gebiet.
Erhöhtes Arbeitsgerüst, das auf Scherenstützen montiert ist. Das Gerüst verfügt über Geländer zur Absturzsicherung und eine seitliche Leiter für den Zugang. Im Hintergrund sind Bewehrungsstäbe für eine Betonwand zu sehen, während rechts Spundwände die Baugrube absichern. Darüber hinaus ragen Bäume über die Baustelle.

Vielseitige Gewerke im Einsatz

An dem umfangreichen Projekt sind mehrere Gewerke beteiligt, darunter Erdbau, Kanalbau, Spezialtiefbau und Ingenieurbau. Seit September 2023 arbeitet ein 20-köpfiges JR Team an der Fertigstellung der Maßnahmen. Trotz den herausfordernden Bedingungen liegt das Projekt genau im Zeitplan. Mit dem Neubau des Rückhaltebeckens 5 und den dazugehörigen Entwässerungsmaßnahmen am Autobahnkreuz Nürnberg wird nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Hochwasserprävention geleistet, sondern auch die Infrastruktur in der Region zukunftssicher gestaltet.

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